Wildblumenwiese



Anlegen einer Magerwiese/Wildblumenwiese




Die Idee einer wild wachsenden Blumenwiese schwebte mir sehr lange im Kopf herum.
2012 habe ich mir viele Gedanken darüber gemacht, und einige Recherchen über das Umsetzen meiner Idee im Internet angestellt.


Da es eine Magerwiese mit vielen verschiedenen Arten werden sollte, würde die Umsetzung nicht so leicht werden, die Pflanzen brauchen nährstoffarmen, mageren Boden.
Nun habe ich aber sehr gute Gartenerde, sehr nährstoffreich....richtiger Humus....

Der Plan: 
Rasen und Mutterboden abtragen, und mit Sand und feinem Kies aufzuschütten und so etwas abzumagern.....


Die geplante Wiese sollte auf der Südseite des Hauses zwischen den vorhandenen Obstbäumen entstehen.
Das Grundstück hat etwas Hanglage, das bereitete mir auch noch etwas Sorgen.
Der Standort wäre aber ideal, da den ganzen Tag die Sonne dorthin scheint, und es auch nicht so feucht wie im Rest des Gartens ist.

Ich hatte mir das grob auf einem Bild angezeichnet, damit ich mir das auch bildlich etwas vorstellen konnte.
So in etwa sollte die Fläche rund um die Bäume aussehen, es wären ca. 50 qm.




Im Herbst 2012 habe ich dann schließlich damit begonnen, den vorhandenen Rasen umzustechen und die Soden umzudrehen, um so über den Winter den Wurzeln die Nährstoffe zu entziehen.
Den Bereich um die Wiese herum hatte ich erst mal mit Rasen belassen, ich war mir noch nicht ganz sicher wie ich das einmal gestalten möchte.

So sah das ganze vor dem Winter dann aus, ich bin leider nicht ganz fertig geworden, da es im Oktober schon den ersten Schnee gab:





Im Frühjahr 2013 habe ich dann den Rest Rasen entfernt, die alten umgedrehten Soden ebenfalls, und noch eine ca. 10 cm dicke Schicht des Mutterbodens.
Ich hatte mir vorher nicht so viele Gedanken darüber gemacht, wohin ich  den abgetragenen Rasen schaffen werde.
Ich war mir auch nicht so ganz im Klaren darüber, wie viel das eigentlich werden würde....das war ein Fehler, ich hatte Probleme es irgendwie, irgendwo unter zu bringen....
Kurzentschlossen habe ich vor dem Komposthaufen sozusagen einen Rasensodenabfall-Hügel angelegt.
Darauf werde ich dieses Jahr die Kürbisse pflanzen.
Dahinter war sowieso noch ein Rankgitter geplant, also passt das ganz gut.
Später werde ich vielleicht einmal ein Hochbeet draus machen.



Für den Weg rund um das Beet hatte ich mich mittlerweile dazu entschieden, einen Weg aus Rindenmulch anzulegen, eingefasst mit alten Holzstämmen und Steinen.

Die Fläche habe ich dann auch irgendwann mal genauer gemessen, und es waren weit mehr als 50 qm.
Also habe ich mich kurzerhand dazu entschlossen, im oberen Bereich noch einen kleinen Steingarten (Steine sind ja immer genügend vorhanden) mit Totholzhaufen und einem Sandhaufen anzulegen, für verschiedenen Insektenarten und alle möglichen Krabbler und Kriecher.

März/April 2013

Die Ansicht von oben, man kann glaube ich gut erkennen, dass noch eine Menge Arbeit vor mir liegt.



Unter die Steine habe ich wieder ein Vlies gelegt, damit kein Unkraut durchwuchern kann.
Zuerst kommen viele kleine Steine auf den Haufen, als Drainage, danach dann die etwas größeren.
Die großen Baumstämme habe ich kreuz und quer verteilt, einer wurde hochkant gestellt.




Oben rechts kann man den Erdhaufen erkennen, darüber kommt später noch Sand, dazwischen evtl. noch Holz, Steine und Röhren aus Ton.
Viele Insekten und Kleintiere nehmen das gerne als Brutstätte oder als Überwinterungsmöglichkeit an.





Im neuen Steingarten sind auch schon neue Pflanzen eingezogen, sie mussten unbedingt aus dem Keller geholt werden.




Zum Schluß habe ich noch eine alte Steinmauer in der Einfahrt abgetragen, und zum Steinbeet vor der Wildblumenwiese versetzt.
Ein paar alte Dachziegel und kleinere Insekten-Nisthilfen wurden mit eingebaut.











Den Rasen vom geplanten Rindenmulchweg habe ich stehen lassen, darüber eine Unkrautfolie gelegt, und darauf einfach den Rindenmulch verteilt.
Die gesamte Länge des Weges sind 40 Meter, ich habe 20 Säcke Rindenmulch á 70 Liter, insgesamt also 1400 Liter verteilt. 
Dazwischen ein paar Steinplatten verlegt, damit mir nicht alles nach unten abrutscht.
Eingefasst noch mit Holzstämmen und Steinen.




Weg vorher

 

Weg nachher












Sand und Kies wurden bestellt, insgesamt ca. 4,5 Kubikmeter.
Das verteilen mit Schaufel und Schubkarre war eine wahre Freude (Achtung, Ironie).
So sah das vorher noch aus:


Ansicht von oben




Ansicht von unten





Dann kam dann endlich der lang ersehnte Sand zum Abmagern, 4,5 Kubikmeter, laut meiner Rechnung müsste das reichen.

So sah der Haufen in der Einfahrt aus, da hatten wir schon die Hälfte verteilt, mit Schaufel und Schubkarren.



Die ersten Haufen auf der vorbereiteten Fläche....
es war so heiß, der Sand so schwer, aber wir haben es zu zweit in 2,5 Stunden durchgezogen.
Wie wir das so schnell geschafft haben ist mir ein Rätsel, die Arme konnten wir danach nicht mehr bewegen, und geschlafen haben wir auch sehr gut.



Alles verteilt, die Schubkarren haben wir nicht gezählt....




Zum Schluß noch schön gleichmäßig mit dem Rechen verteilt....



Alle Samen sind verteilt, ich habe fast 2 Stunden gebraucht.
Nun muss nur noch alles fleißig keimen und wachsen.



Mai 2013
Schon nach wenigen Tagen keimen die ersten Samen.
Ich hatte Glück, das Wetter war regnerisch und kühl.






Juni 2013
es überwiegt der Senf, alles andere lässt noch auf sich warten.
Die Insekten haben sich aber sehr darüber gefreut.





Juli 2013
Der verblühte Senf wurde von mir entfernt, nun können sich die anderen Pflanzen frei entfalten und bekommen Licht.



Was für eine Vielfalt.







8 Kommentare:

  1. Wirklich eine Großaktion! Ich bin schon sehr gespannt, wenn die Wiese blüht!!!
    Viele Grüße von
    Margit

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  2. hey! wie gehts deiner blumenwiese?

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    1. Huhu,

      guck mal hier
      http://wildes-gartenglueck.blogspot.de/2013/06/insekten.html
      habe ich neue Bilder, momentan ist es leider eine Senfwiese ;-)))

      LG Alex

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  3. Eine wirklich tolle Anleitung! Ich bin begeistert und spiele auch schon lange mit dem Gedanken, eine Wildblumenwiese anzulegen. Jedoch habe ich dazu eine Frage. Wildblumen wachsen ja auf mageren Böden und man sagt, man muss die Wildblumenwiese mähen, damit der Boden mager bleibt und nicht nährstoffreich wird. Das leuchtet mir auch ein, aber wie können sich dann solche Wildblumenwiesen in der Natur halten? Gibt es die überhaupt in der Natur? Weil da ist ja keiner, der zweimal im Jahr mäht. Weißt du vielleicht, wie sich die Natur dabei hilft? Ich hoffe, meine Frage ist nicht allzu dumm. :D
    Ganz liebe Grüße!
    Oliver

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    1. Hallo Oliver,

      eine sehr gute Frage, ich musste selbst einen Bekannten fragen, hier seine Antwort zu den Wildblumenwiesen in der Natur:

      "fast alle Wiesen wurden durch den Menschen angelegt und erhalten, da die Nährstoffe durch Mahd entfernt werden.

      Tatsächlich gibt's nur sehr wenige echte Wiesen, die sind dort wo die nachwachsenden Nährstoffe auf natuerlichem Weg verschwinden.
      Entweder ist es so steil, dass die Nährstoffe bei Starkregen oberflächlich nach unten gespuelt werden (Haenge, Bergkuppen, Steillagen, Felsvorsprünge usw.) oder
      der Untergrund ist so durchlässig fuer Nährstoffe, dass das Wasser bei der Versickerung die Nährstoffe ausspuelt (Sande, Schotterböden, Kalkflächen usw.) oder
      die Flächen sind so exklusiv, dass Grosssäuger exklusiv dort grasen (gibt's manchmal auch in natuerlichen Wäldern)"



      LG Alex

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  4. WOW! Echt super schön! Wie traurig und langweilig ja der Garten vorher aussah ... und jetzt ein wirkliches wildes blühendes Paradies! Super gelungen! Und hast du dafür auch Maschinen benutzt? Beim Umgraben und Bodenaustauschen? Das ist ja auch eine richtige Spielwiese für die Katzen und die Vögel und Bienen finden auch mehr Nahrung ...
    Ich habe immer viele Ideen, aber für die Umsetzung fehlt mir irgendwie die Kraft ... deshalb und auch weil ich es mir leisten kann lasse ich gerne einen Landschaftsgärtner kommen. Besonders wenn es um spezielle Arbeiten geht, wenn etwa Wasser ins Spiel kommt oder Licht mit integriert werden soll. Deswegen finde ich es immer toll wenn die Leute selben anpacken - ich pflege dann lieber den schon fertigen Garten :-)

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  5. Gibt es denn auch neuere Bilder? Würde wirklich gerne wissen, wie sich die Blumenwiese entwickelt hat. LG

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    1. Hallo Bine,
      ja es gibt viele neue Bilder.
      Ich habe sie schon oft in einzelnen Artikeln eingestellt.
      Die nächsten Tage werde ich hier nach und nach neue Bilder einstellen.

      LG Alex

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